Kirchberg 2 – Riehen 2 2½:3½
1: Ramon Stucki – Max Scherer 0:1
2: Kaspar Stucki – Ruedi Staechelin ½: ½
3: M`hamed Heniche – René Deubelbeiss 1:0
4: René Tanner – Wolfgang Brait 0:1
5: Hans Peter Schüpbach – Matthias Balg ½: ½
6: René Weber – Pedram Sendi ½: ½
Jetzt ist es soweit. Die Saison 2019/2020 der SGM ist abgeschlossen. Nicht wie ursprünglich geplant am 14. März 2020 sondern gestern, am 5. September 2020 nach der Zwangspause von 6 Monaten. Irgendwie hat es sich aber noch länger angefühlt. Mindestens ein halbes Jahr.
Nach der langen Zeit waren wir alle ein bisschen eingerostet. Obwohl unsere Gegner – Kirchberg 2 – auf fast allen Brettern elomässig unterlegen waren, haben sie doch ausgezeichnetes Schach gespielt. Am 6. Brett hat Pedram nach einem langen hin und her in möglicherweise leicht besserer Stellung keinen Gewinnweg mehr gefunden und hat sich mit einem Remis begnügt. Nachdem beide etwa gleich stark waren, war ich schon mal zufrieden.
Gleich daneben am 5. Brett bahnte sich dafür aber die Tragödie an. Nach guter Eröffnung und aktivem Spiel und Läuferpaar im Austausch für eine geschädigte Bauernstruktur hat Matthias erst einen und dann noch einen Bauern verloren und stand mit 2 verbundenen Freibauern am Damenflügel total auf Verlust. Diesen Punkt hatte also gedanklich mal abgeschrieben.
Auf Brett 2 hat Ruedi nach einer eher misslungenen Eröffnung im Endspiel etwas Druck, aber zum Gewinn reichte es auch nicht aus. Remis Nr 2.
In der Zwischenzeit spielte sich auf Brett 5 die Auferstehung des Lazarus ab. Erst hatte Matthias sich einen der Bauern wieder zurückgeholt und dann zu ungleichen Läufern abgetauscht. Die Frustration des Gegners war unübersehbar, als er das Remis akzeptieren musste. Soweit so gut.
Auf Brett 4 hatte ich eine recht gute Partie in der ich nach einer druckvollen Partie meinen Gegner in einen entscheidenden Fehler treiben konnte, nach dem er das Mattnetz nicht mehr vermeiden konnte. Fritz hat mir zwar erklärt, dass ich einige Züge besser machen hätte können, aber mein Gegner hatte hier grösseren Aufholbedarf. Damit waren wir 2½:1 ½ voraus.
Auf Brett 3 kämpfte René einen zähen, aber immer schwierigeren Abwehrkampf mit vorhersehbarem Ende. Nachdem aber Max in seiner Partie auch noch auf zähen Widerstand traf, haben wir bei René auf eine ähnliches Wunder gehofft wie bei Matthias.
Was dann aber passiert ist – damit hatte keiner gerechnet. Max stand besser. Nicht viel aber doch. Nach Abtausch des schwaren Läufers auf c5 bekommt er Gelegenheit zum Durchbruch auf dem Damenflügel und spielt ihn auch. Und dann opfert sein Gegner auf h6 und nach der Annahme des Opfers ist Max verloren. Nach Tf6 fehlt nur noch Df4 seitens des Gegners und Max ist Toast. Aber in der Zeitnot findet sein Gegner den Gewinnweg nicht und nach einigen Zügen ist die Wucht des Opfers verpufft und Max steht klar auf Gewinn, den er dann auch nach Hause bringt. Lazarus Nr 2. Das gab dann René die Möglichkeit, sein Leiden zu beenden. Denn unser Sieg 3½:2½ war perfekt.
Wir haben nicht perfekt gespielt. Aber ich glaube, alle waren zufrieden, endlich wieder einmal gegen einen Gegner zu spielen, den man sehen konnte. Das Spiel mit der Maske war natürlich nicht so toll. Aber besser als Lichess war es allemal.
Der Endstand der Liga ist noch nicht bekannt, aber ich kann mit Zuversicht sagen, dass wir irgendwo zwischen Rang 2 und 4 landen werden. 3 ist der wahrscheinlichste.
Bericht: Wolfgang Brait