Die Nationalliga A trug die zweite Doppelrunde aus, in welcher Riehen gegen die als etwas schwächer eingestufte Mannschaft von Réti Zürich nur knapp gewinnt, am Folgetag jedoch auch gegen den Rekordmeister Schachgesellschaft Zürich beide Mannschaftspunkte nach Hause entführt. Riehen 2 verliert das Auswärtsspiel gegen Echallens, während Riehen 3 sensationell einen Mannschaftspunkt gegen Sorab erzielt.
In der NLA ist der Spielplan so ausgerichtet, dass die stärksten Mannschaften in den Schlussrunden auf einander treffen. Riehen hatte zweimal in Zürich anzutreten, zuerst gegen Réti Zürich, eine Mannschaft, welche bisher nicht ganz den erwünschten Erfolg hatte und sich in der zweiten Tabellenhälfte wiederfindet. Sie haben deshalb alles darangesetzt, die stärkst mögliche Mannschaft aufzubieten, sodass es zu einem intensiven Kampf kam. Riehen war trotzdem der Favorit, da auch sie in Bestbesetzung antraten. Der Wettkampf entwickelte sich wie erwartet, intensiv, aber keiner der Riehener befand sich in Verlustgefahr. Eine vielversprechende Stellung konnten sich Ioannis Georgiadis und Ognjen Cvitan aufbauen, beide konnten schlussendlich zum Sieg verdichten. Doch Dennis Breder spielte allzu sorglos, kam in Zeitnot, geriet in einen heftigen Angriff und musste schliesslich die Waffenstrecken. Somit fiel der Sieg knapper aus als erwartet.
Für den Wettkampf gegen den Schweizer Rekordmeister Schachgesellschaft Zürich war deshalb eine deutliche Leistungssteigerung notwendig, ohne einen Sieg hätten die diesjährigen Meisterambitionen vorzeitig begraben werden müssen. Im Saal herrschte denn auch absolute Hochspannung, alle wussten genau, um was es ging. Auch die Zürcher hatten ihre bestmögliche Mannschaft nominiert, selbst der nicht mehr oft spielende Grossmeister Lucas Brunner wurde reaktiviert, dazu erwartungsgemäss der soeben von der Juniorenweltmeisterschaft zurückgekehrte Noah Fecker.
Markus Ragger zeigte sich als sehr gut vorbereitet, spielte rasch, konsequent und überzeugend. Er erreichte klaren Vorteil und es stellte sich nur die Frage, ob er trotz den intensiven Verteidigungsbemühungen des mehrfachen Schweizermeisters Pelletier zum Gewinn verdichten könne. Dies gelang schlussendlich in einem sehenswerten Läuferendspiel. Auch Nicolas Brunner und wiederum Ioannis Georgiadis standen vielversprechend, es lief sehr gut für Riehen. Doch da unterlief Andreas Heimann ein grober Schnitzer, und er verlor eine leicht schlechtere Position, die jedoch zum Remis hätte führen müssen. Plötzlich hing alles wieder an einem seidenen Faden. Quasi in der Nachspielzeit nach über 100 Zügen gelang es Nicolas Brunner schlussendlich, seine auf Gewinn stehende Stellung auch technisch umzusetzen. Durch diesen Sieg hat Riehen mit dem bisher verlustpunktlosen Zürich gleichgezogen.
Da der amtierende Meister Luzern seine beiden Wettkämpfe gewann und mit einer makellosen Bilanz dasteht, sind sie der Favorit für eine Titelverteidigung, haben jedoch noch gegen Zürich und gegen Riehen anzutreten. Die Partien der beiden Schlussrunden vom 12./13. November werden live übertragen werden. Drei Mannschaften haben noch Chancen auf den Titel, drei Mannschaften sind noch in akuter Abstiegsgefahr, die beiden Aufsteiger Nimzowitsch Zürich und Nyon sowie Echallens.
In der NLB musste Riehen 2 eine Niederlage hinnehmen, sie traten ersatzgeschwächt an. Sensationell hingegen konnte sich Riehen 3 profilieren: Gegen die mit einem Grossmeister und mehreren Meisterspielern angetretene Mannschaft von Sorab Basel resultierte ein Unentschieden. Am Spitzenbrett besiegte die mehrfache deutsche Fernschachmeisterin Kirstin Achatz den Grossmeister und ehemaligen Weltklassespieler Vadim Milov. Dies, nachdem sie auch zwei Runden vorher schon gegen einen anderen Grossmeister remisiert hatte. Sehr erfreulich auch die Siege des Juniors Kritikh Chockalingam und von Peter van Hoogevest gegen jeweils wesentlich stärker eingestufte Opponenten.
In der zweiten Liga musste sich Riehen 4 gegen den Tabellenführer geschlagen geben, auch Riehen V konnte nicht ganz mithalten.
Nationalliga A, 6. Runde
Réti Zürich - Riehen 3½:4½ (Stojanovic - Ragger ½:½, Bogner - Heimann ½:½, Maier - Breder 1:0, Martins - Renet ½:½, Wyss - Georgiadis 0:1, Lepot - Brunner ½:½, Antognini - Haag ½:½, Sigfusson - Cvitan 0:1), Genf - Echallens 5½:2½, Nimzowitsch Zürich - Nyon 4:4, Winterthur – Luzern 3½:4½, Wollishofen - Zürich 2:6.
Nationalliga A, 7. Runde
Zürich - Riehen 3½:4½ (Bauer - Heimann 1:0, Pelletier - Ragger 0:1, Vogt - Georgiadis 0:1, L. Brunner - Breder ½:½, Fischer - Renet ½:½, Petkidis - N. Brunner 0:1, Friedrich - Cvitan ½:½, Fecker - Haag 1:0), Winterthur - Nimzowitsch 6:2, Nyon - Wollishofen 3:5, Echallens - Réti 2½:5½, Luzern - Genf 4½:3½.
Rangliste nach 7 Runden: 1. Luzern 14 (39). 2. Zürich 12 (36½). 3. Riehen 12 (36). 4. Winterthur 9 (30½). 5. Genf 8 (33). 6. Wollishofen 5 (19). 7. Réti 4 (27). 8. Nyon 3 (21½). 9. Nimzowitsch 2 (19). 10. Echallens 1 (18½).
Partien der zentralen Doppel-Schlussrunde vom 12./13. November (Hotel «Crowne Plaza», Badenerstrasse 420, Zürich). Samstag (13 Uhr): Zürich - Luzern, Riehen - Genf, Echallens - Winterthur, Nimzowitsch - Wollishofen, Réti - Nyon. Sonntag (11 Uhr): Riehen - Luzern, Zürich - Genf, Nyon - Winterthur, Echallens - Wollishofen, Réti - Nimzowitsch.
Nationalliga B, West
Echallens II - Riehen II 5:3 (Vesin - Wirthensohn ½:½, Grillon - Kiefer 0:1, Gemelli - Herbrechtsmeier ½:½, Coletta - Dill 0:1, Papaux - Pommerehne 1:0, Palmonella - Deubelbeiss 1:0, Pheng - Ernst 1:0, Cordey 1:0 f.), Bois-Gentil Genf - Biel 3:5, Solothurn - Bern 4:4, Vevey - Trubschachen 2:6, Schwarz-Weiss Bern - Payerne 6:2.
Rangliste nach 6 Runden: 1. Trubschachen 10 (32). 2. Schwarz-Weiss 10 (31). 3. Riehen II 7 (25½). 4. Vevey 7 (23). 5. Payerne 7 (22½). 6. Biel 6 (23½). 7. Bern 4 (23). 8. Echallens II 4 (18½). 9. Solothurn 3 (22). 10. Bois-Gentil 2 (19).
Partien der 7. Runde (23. Oktober): Trubschachen - Riehen II, Biel - Schwarz-Weiss, Vevey - Echallens II, Bern - Payerne, Bois-Gentil - Solothurn.
1. Liga, Nordwest
Sorab Basel - Riehen III 3:3 (Milov - K. Achatz 0:1, Milanovic - Jucker 1:0, Stankovic - Pfau 1:0, Budisin - K. Chockalingam 0:1, Bojic - M. Achatz 1:0, Scherer - van Hoogevest 0:1), Köniz-Bubenberg - DSSP Basel 1:5, Olten II - Thun 2:4, Echiquier Bruntrutain Porrentruy - Trubschachen II 3½:2½.
Rangliste nach 6 Runden: 1. DSSP 9 (29). 2. Sorab 9 (21½). 3. Thun 8 (19). 4. Riehen III 6 (18½). 5. Echiquier Bruntrutain 6 (18). 6. Köniz-Bubenberg 5 (16½). 7. Trubschachen II 3 (13½). 8. Olten II 0 (8/steht als Absteiger fest).
Partien der 7. und letzten Runde (22. Oktober): DSSP - Echiquier Bruntrutain, Thun - Sorab, Trubschachen II - Riehen III, Köniz-Bubenberg - Olten II.
2. Liga Nordwest I: UBS - Luzern III 2:4. Birseck - Roche 1:5. Riehen IV - Trümmerfeld 2:4. Therwil - Lenzburg II 1½:4½.
3. Liga Nordwest II: Liestal - Döttingen-Klingnau I 4:0. Chess4Kids – Riehen V 3½:½. Nimzowitsch IV - Döttingen-Klingnau II 1½:2½. Wollishofen IV - Rhy 1½:2½.
Bericht: Peter Erismann